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Welcome to Avis
Made in Germany erleben
Die Deutsche Technikstraße verbindet mehrere hundert Stationen über die gesamte Bundesrepublik verteilt. Vom VDI Verein Deutscher Ingenieure initiiert, veranschaulicht die Themenstraße die Vielfalt und Tradition des Gütesiegels „Made in Germany“. Wir möchten Ihnen eine Reise durch die Technikwelten Deutschlands nahelegen, die ganz im Westen an der belgischen Grenze beginnt und die Sie über 450 Kilometer Landstraße einmal quer durch Deutschland bis nach Thüringen führt. Eine Fahrt zu physikalischen Phänomenen, Erlebnisbergwerken und riesigen Radioteleskopen; eine Fahrt über Eifel, Westerwald und Thüringer Wald. Kurzum: Sie erleben eine Vereinigung von Technik und Natur, die Sie zum Staunen bringt und Ihnen reichlich Fahrgenuss beschert.
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Druckereimuseum Weiss: Monschau
Unweit von Aachen entfernt und direkt an der Grenze zu Belgien liegt der Luftkurort Monschau. Das 12.000-Einwohner-Städtchen in der Eifel schmiegt sich postkartengleich an die Uferhänge der Rur und bezaubert seine Gäste mit verwinkelten Gassen und zahlreichen Fachwerkhäusern. Beliebt ist Monschau auch für seinen Weihnachtsmarkt. Eine seltener aufgesuchte Attraktion, wenngleich lohnenswert, ist das Druckereimuseum Weiss, das Besucher auf eine Zeitreise über die Entstehung und Entwicklung der Schrift und insbesondere der Druckkunst mitnimmt. Auf zwei Ebenen informieren drehbare Litfaßsäulen zu relevanten Druckverfahren und bedeutenden Erfindern wie Johannes Gutenberg. Zu den Exponaten des Museums gehören auch zahlreiche Originalmaschinen wie Zeitungspressen oder Offset-Druckmaschinen.Radioteleskop Effelsberg: Bad Münstereifel
Auf rund 50 Kilometern fahren Sie über die B266 durch den Nationalpark Eifel und in der Folge über Landstraßen nach Bad Münstereifel. Beeindruckend ist die nahezu vollständig erhaltene mittelalterliche Stadtmauer, dazu verfügt der Erholungsort über ein Kurhaus und mehrere Hotels, die Wellness nach der Methode von Kneipp anbieten. Völlig entspannt steuern Sie anschließend auf den Effelsberg. Mitten in der Natur steht hier mit einem Durchmesser von 100 Metern eines der größten vollbeweglichen Radioteleskope der Welt. Das Max-Planck-Institut für Radioastronomie erforscht mit Hilfe des Radioteleskops seit 1972 Vorgänge im Weltraum, die laut Website des Instituts „die Phantasie nicht weniger beflügeln als Hollywood-Pruduktionen“. Auch Sie können im Besucherpavillon quasi „per Anhalter durch die Galaxis“ wandeln; dazu verfügt die Anlage über ein Aussichtsplateau mit erstklassigem Blick auf das Radioteleskop.Der Fahrtipp von Avis: Über die Eifel nach Wetzlar
Vor Ihnen liegt eine rund zweieinhalbstündige Spritztour von Nordrhein-Westfalen durch Rheinland-Pfalz bis nach Hessen. Genauer gesagt: über die Eifel nach Koblenz und von dort weiter über Limburg an der Lahn nach Wetzlar. Fahrvergnügen werden Ihnen kurvige Straßen inmitten herrlicher Landschaften bereiten; pittoreske Ortschaften werden Sie zu dem ein oder anderen Halt veranlassen. Vom Effelsberg steuern Sie auf der L76 nach Kreuzberg. Über die B276 und die B9, am Rhein entlang, gelangen Sie nach Koblenz. Deutsches Eck nennt sich die Landzunge, wo die Mosel in den Rhein fließt. Eine jüngere, architektonische Attraktion ist das Forum Confluentes, in dem das Romantikum den Mythos „Rhein und Romantik“ aufleben lässt. Die B49 und die E35 führen Sie über Montabaur nach Limburg, bekannt für seinen Dom und malerisch zwischen Taunus und Westerwald gelegen. Die E44 und wieder die B9 bringen Sie ans vorläufige Ziel Wetzlar.Optikparcours und Viseum: Wetzlar
In Wetzlar angekommen, sollten Sie sich zuerst den Optikparcours vornehmen. Der Pfad zu den Phänomenen der Optik und Mechanik führt vom Einkaufszentrum Forum quer durch die Altstadt und endet am Klostergarten unweit des Lahnufers. 24 Exponate spielen mit der Unsicherheit optischer Wahrnehmung. Die elfte Installation beispielsweise befindet sich in der Hintergasse an der Lahn und veranschaulicht den Einfluss des Auges auf unser Gleichgewicht. Der Betrachter muss über einen schmalen Steg wandern, der von einem gepunkteten Rohr umgeben ist. Dieses Rohr dreht sich und die in Bewegung gesetzten Punkte veranlassen unser Auge zur Fehlwahrnehmung unserer eigenen Position — wir verlieren das Gleichgewicht.
Im Wetzlarer Viseum werden Ihnen Licht und Farbe aus ungewohnten Perspektiven präsentiert. Ein blitzförmiger Lichtstrahl leitet Sie durch die elf Ausstellungsräume. Im ersten Schritt geht es um die Substanz von Licht: Was ist Licht physikalisch gesehen? Hierzu aufbauend widmet sich das Viseum dem menschlichen Auge und erklärt, was eigentlich passieren muss, damit wir sehen. Im Nachfolgenden können Sie die Vielseitigkeit von Optik im Alltag erleben und ausprobieren. So wird unter anderem gezeigt, wie jedermann Licht bündeln oder in sein Farbspektrum zerlegen kann.
Im Zeichen der Naturwissenschaften: Gießen
Umfragen zufolge zählt Mathematik nicht unbedingt zu den Lieblingsfächern der Deutschen. Dabei werden selbst Sinus- und Cosinus-Traumatisierte im Gießener Mathematikum eine spielerische und durchaus unterhaltsame Seite dieser Naturwissenschaft entdecken. Denn das Mathematikum ist eine Mitmachwelt, die in rund 150 Experimenten Kindern wie Erwachsenen die Sphären der Mathematik und Physik nahebringt. In Gießen lohnt auch ein Besuch im Liebig-Museum, das dem Chemiker Justus von Liebig, einst Professor an der örtlichen Universität, gewidmet ist.Unter und über Tage: Erlebnisbergwerk Merkers und Monte Kali
Von geistigen Höhen geht es bei der nächsten Station tief unter die Erde. Im Erlebnisbergwerk Merkers bringt Sie ein Förderkorb in 90 Sekunden in 500 Meter Tiefe. Keine Angst: Sie werden von erfahrenen Bergleuten begleitet. Unten angekommen, gelangen Sie in einen Museumsraum zum Kalibergbau, von wo aus Ihre geführte Tour startet: ein Großbunker mit dem größten untertägigen Schaufelradbagger der Welt sowie eine Kristallgrotte, die erst 1980 entdeckt wurde, erwarten Sie. Eine weitere Station ist der Goldraum. Ende des Zweiten Weltkrieges lagerten hier die Gold- und Devisenbestände der Deutschen Reichsbank sowie wertvolle Bestände aus Berliner Museen ein. Wenige Kilometer vor Merkers liegt übrigens bei Heringen der weithin sichtbare Monte Kali — ein 200 Meter in die Höhe ragendes Plateau, aufgeschüttet aus etwa 180 Millionen Tonnen Salz. Sie können den künstlichen Berg sogar besteigen: Das Kalibergbau-Museum in Heringen bietet bei Voranmeldung eine Monte-Kali-Tour an.Fahrzeuglegende: Simson und Suhl
Die Stadt Suhl ist seit über 100 Jahren untrennbar mit dem Fahrzeugbau verbunden. Simson, die Marke, die 1896 mit der Fahrradproduktion begonnen hatte, ernährte viele Jahrzehnte lang die Bürger der Stadt. Das Unternehmen ging 2002 in Insolvenz, wird aber durch das Fahrzeugmuseum weiter in guter Erinnerung behalten. 220 Exponate aus allen Bereichen des Fahrzeugbaus werden gezeigt. Der Fokus liegt bei den Produkten des Herstellers Simson, der nicht nur Fahrräder, Mopeds und Motorräder fertigte, sondern im Zeitraum von 1911 bis 1934 auch Automobile baute. Zu sehen ist unter anderem der sportliche Simson Supra SS. Neben einer Vielzahl von Zweirädern aus dem Hause Simson sind auch andere Marken vorhanden, darunter eine DKW 500 Sport und eine BMW R 3. Einen besonderen Raum nimmt der erfolgreiche Suhler Motorsport ein. Im Museum sind die Simson-Motorräder der Europa- und Weltmeister sowie der legendäre BMW Formel-2-Rennwagen „Greifzu“ zu bewundern. Der Suhler Paul Greifzu gewann damit unter anderem 1951 ein Rennen auf der Avus in Berlin.Weitere Tipps zum Einkehren und Übernachten
- Alte Herrlichkeit, Monschau
- Ambienta Wellness Hotel, Bad Münstereifel
- Hotel, Kurhaus Uhlenberg, Bad Münstereifel
- Pegelhaus, Koblenz
- Deinhard’s, Koblenz
- Domhotel, Limburg
- Landhotel Naunheimer Mühle, Wetzlar
- Ristorante Geranio, Wetzlar
- Weinlounge Tandreas, Gießen
Bildnachweise in chronologischer Reihenfolge: (1) CEphoto, Uwe Aranas/CC-BY-SA 3.0; (2) Norbert Junkes, MPifR; (3) Koblenz Touristik; (4) Mathematikum Gießen; (5) Thomas Doerfer